Ziel ist es, über die leider fast vergessenen Elkans und ihre markanten Initiativen zu informieren. Gleichzeitig soll aufgezeigt werden, welche Bedeutung jüdische Mitbürger für die Entwicklung unserer Stadt auf vielen zentralen Gebieten in Vergangenheit und Gegenwart haben und hatten.
Die Moderation des Abends liegt in den Händen von Gregor Schnittker vom WDR. Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der Präsident der Auslandsgesellschaft Klaus Wegener und Initiator Gerd Kolbe versprechen einen hochwertigen Info-Abend rund um den großen Dortmunder Dreiklang „Kultur, Schach, Fußball“, den die Elkans geradezu perfekt verkörperten.
Interessierte Sportfreunde sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei!!!
Zur Geschichte:
Dortmund schaut im Jahr 2015 auf wichtige runde Geburtstage in seiner Sportgeschichte zurück:
Vor 140 Jahren wurde mit dem „Dortmunder Schachverein von 1875“ der älteste „offizielle“ örtliche Schachclub gegründet, 1890 zum ersten Mal Fußball gespielt und 1895 erblickte der Dortmunder Fußball-Club das sportliche Licht der Welt.
Diese Ereignisse sind eng mit der jüdischen Familie Elkan verbunden, die seit den 1860er Jahren in der Brückstraße im Herzen der City lebte.
Der Herrenschneider Salomon Elkan war als bedeutender Schachpionier Wegbereiter, Motor, Mitbegründer, Präsident und erster Ehrenpräsident des Dortmunder Schachvereins 1875.
Zu seinen Ehren verleiht das Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting seit mehreren Jahren den „Salomon-Elkan-Preis“ an Persönlichkeiten und Institutionen, die sich in Vergangenheit und Gegenwart besonders um das weltweit renommierte Turnier verdient gemacht haben.
Seit 2014 findet das Chess-Meeting im heutigen Haus des Orchesterzentrums Dortmund in der Brückstraße statt. Genau hier wohnte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Salomon Elkan mit seiner Ehefrau Rosalie und dem gemeinsamen Sohn Benno.
Der 1877 geborene Benno Elkan dürfte zu den wichtigsten Künstlern der Stadtgeschichte überhaupt gehören. Fraglos ist er aber gleichzeitig Dortmunds interessantester Fußballpionier.
Er brachte den Fußball in die Stadt und war Mitbegründer des DFC 1895, später DSC 95, Dortmunds erstem Fußballverein überhaupt. Nach einer Fusion in den 1960er Jahren heißt der Club heute TSC Eintracht 48/95.
Ende Februar 1900 war er als junger Münchener Kunststudent auch an der Gründung des FC Bayern beteiligt.
In seinem späteren Londoner Exil schuf er 1950 als Auftragsarbeit für Arsenal London den berühmten „Fighting Cock“, das Emblem von Tottenham Hotspurs, als 43 cm große Skulptur. Seine berühmteste Arbeit ist die fünf Meter hohe „Große Menorah“, die seit 1958 als offizielles Geschenk Englands an Isral vor der Knesset in Jerusalem steht.