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Tragende Säule im Sport – das Ehrenamt

Jörg Rüppel 2017
SSB Vorstandsvorsitzender Jörg Rüppel

28. Juni 2017

Nicht zu Unrecht wird von den obersten Funktionsträgern im Bund und in den Ländern der Sport als unverzichtbares Element unserer Gesellschaft gewürdigt, weil er mit seinen Sportvereinen durch ein vielfältiges Angebot an Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe, auch durch soziale Kontakte und eine problemlose Integration, erfüllt.

Der Sportverein an sich ist ein abstraktes Gebilde. Er „lebt“ nur durch das Engagement der in ihm tätigen ehrenamtlichen Mitglieder, die sich dafür einsetzen, Sport für Andere möglich zu machen. Leider ist die Bereitschaft, sich ehrenamtlich in einem Sportverein zu engagieren, sehr stark zurückgegangen. Die Gründe hierfür sind unterschiedlicher Art. Bei einem berufsbedingten Einsatz außerhalb unserer Stadt oder bei unregelmäßigen Diensten mag das Verständnis für ein Desinteresse noch vorhanden sein. Leider ist aber auch festzustellen, dass Sportvereine in zunehmendem Maße als Dienstleistungsunternehmen verstanden werden, in dem mit der Zahlung des Beitrages der Anspruch auf ein adäquates Sportangebot als Gegenleistung verbunden ist. Dass diese „Leistung“ von Ehrenamtlichen erbracht werden und nicht selbstverständlich ist, wird völlig ignoriert. Dies ist eine Situation, die leider auch in unserer Stadt festzustellen ist.

Wir können nur dadurch eine bessere Perspektive hinsichtlich der Gewinnung von Ehrenamtlichen schaffen, wenn wir in der Mitgliedschaft der Sportvereine das Bewusstsein deutlich machen, dass mit der Mitgliedschaft nicht automatisch ein Sportangebot verbunden ist, sondern dass es erst durch ehrenamtlich tätige Vorstandsmitglieder und viele weitere Helfer organisiert werden muss. Hierzu ist jedes Mitglied aufgerufen. Im Falle einer Bereitschaft, ein Vorstandsamt zu übernehmen, wäre es sicherlich möglich, dies dem Vorstand frühzeitig und nicht erst in der entsprechenden Mitgliederversammlung zu signalisieren. So könnte bereits im Vorfeld durch „Hospitation“ bei Vorstandssitzungen der Sprung in das vermeintlich kalte Wasser erheblich gemildert werden.

Im Übrigen bietet der StadtSportBund Dortmund e. V. regelmäßig “Kurz-und-Gut-Seminare“ für Vorstandsmitglieder für die verschiedensten Aufgabenfelder (Satzungsrecht, Steuerrecht, Gemeinnützigkeit, Öffentlichkeitsarbeit etc.) an. Sie finden an einem Tag in der Woche statt und dauern in der Regel von 18:00 – 22:00 Uhr. Sie werden also nicht allein gelassen. Darüber hinaus stehen die ausscheidenden Vorstandsmitglieder für eine begleitende Einführung in die sicherlich interessanten Aufgabenbereiche zur Verfügung.

Vielleicht tragen diese Ausführungen dazu bei, die Bereitschaft für die Übernahme einer ehrenamtlichen Funktion zu wecken. Ich wünsche es mir sehr für die Sportvereine und damit für den Sport in unserer Stadt.

Jörg Rüppel
Vorstandsvorsitzender
StadtSportBund Dortmund e. V.

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